Dicke Trespe
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Die sehr seltene Dicke Trespe wächst auf Äckern oder Feldwegen.

Dicke Trespe

(Bromus grossus)
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Die sehr seltene Dicke Trespe wächst auf Äckern oder Feldwegen.

Als Ackerwildkraut ist die Dicke Trespe auf menschliche Nähe angewiesen. Früher gelangte sie oft über ungereinigtes Saatgut auf die Äcker, heute trifft man sie nur noch sehr selten an. Lange Zeit wurde sie als Unkraut bekämpft, mittlerweile steht sie unter Naturschutz.

Die Dicke Trespe ist vor allem am Rand von Getreideäckern (bevorzugt bei Winterweizen oder Dinkel) und manchmal auch auf grasigen Feldwegen und Wiesen zu finden. Sie blüht von Juni bis Juli. Die Samen werden zur gleichen Zeit reif wie die des angebauten Getreides, nämlich im August. Außerdem haben beide die gleiche Größe. Das ist kein Zufall, denn bei der Ernte des Getreides wird auch die Dicke Trespe mitgedroschen. Früher wurde das Saatgut nicht so effektiv gereinigt, wie das heute der Fall ist. So gelangten die Samen mit der nächsten Getreideaussaat wieder auf das Feld.

Dicke Trespe
Verbreitungskarte
Dicke Trespe
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besonders hohe Verantwortlichkeit

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blüht von Juni bis Juli

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kommt auf Äckern und kurzlebigen Unkrautfluren vor

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wird durch den Wind und durch den Menschen ausgebreitet

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wird durch den Wind bestäubt

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Die bessere Saatgutreinigung ist nur einer der Gründe, warum die Dicke Trespe heute stark vom Aussterben bedroht ist. In der Landwirtschaft werden heute die Böden intensiver bearbeitet, und „Unkräuter“ werden stärker bekämpft. Außerdem wird nicht mehr so viel Dinkel angebaut, und Wiesenwege werden häufig zu befestigten Straßen umgewandelt.  In Deutschland kommt die Dicke Trespe heute nur noch an wenigen Stellen, vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz vor. In Österreich, Luxemburg und Frankreich gilt sie bereits als ausgestorben, die deutschen Vorkommen sind damit die einzigen weltweit. Eine sichere Bestimmung der Dicken Trespe ist relativ schwierig, sie ist leicht mit der häufigeren Roggen-Trespe zu verwechseln. Einige Verbreitungsangaben sollten daher besser von Experten nachgeprüft werden.

Wenn wir die Art gerne weiterhin an unseren Feldern sehen möchten, müssen gewisse Schutzmaßnahmen greifen. Da sind zunächst die Landwirte gefragt. Sie können der Dicken Trespe helfen, indem sie den Ackerrand kaum noch, oder gar nicht mehr düngen, und wenn sie Feldwege erhalten. Eine wintergetreidebetonte Fruchtfolge und ein flacheres Pflügen des Feldes könnten der Trespe Aufwind geben. Aber auch du kannst etwas für die Pflanze tun: Im Öko-Anbau werden weniger Dünger und Unkrautbekämpfungsmittel eingesetzt. Dazu haben Studien gezeigt, dass der Ökologische Landbau förderlich für die Biodiversität allgemein und auch für das Vorkommen von Ackerwildkräutern ist. Beim Kauf von Bio-Produkten hilfst du also im Endeffekt auch Wildpflanzen wie der Dicken Trespe.

Quellenangaben

Bild oben: Ähre der Dicken Trespe im Acker (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Bild 1: Einzelne Ährchen der Dicken Trespe mit heraushängenden Staubbeuteln (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Bild 2: Erhaltungskultur der Dicken Trespe im Botanischen Garten Mainz im Juni (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Bild 3: Erhaltungskultur der Dicken Trespe im Botanischen Garten Mainz im Juli (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Albinger G. & Heinzmann R. (2007): Ach du Dicke Trespe! Naturschutz-Info 2. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.). Faltblatt.
Bundesamt für Naturschutz: Dicke Trespe – Bromus grossus. F & E , Vorhaben. Managementempfehlungen für Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie. URL.: https://ffh-anhang4.bfn.de/arten-anhang-iv-ffh-richtlinie/farn-und-bluetenpflanzen/dicke-trespe-bromus-grossus.html. Zugriff am 12.12.2019.
Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.) - Floraweb: Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands. http://www.floraweb.de/. Zugriff November 2019.
GBIF (2029): Bromus grossus Desf. in GBIF Secretariat (2019). GBIF Backbone Taxonomy. Checklist dataset https://doi.org/10.15468/39omei. Zugriff am 12.02.2020.
Rahmann G. (2011): Biodiversity and Organic farming: What do we know? Landbauforschung - vTI Agriculture and Forestry Research Vol. 61, No.3. pp. 189 – 208.
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