Schwarze Teufelskralle
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Trotz ihres unheimlichen Namens musst du beim Waldspaziergang keinen großen Bogen um die Teufelskralle machen.

Schwarze Teufelskralle

(Phyteuma nigrum)
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Trotz ihres unheimlichen Namens musst du beim Waldspaziergang keinen großen Bogen um die Teufelskralle machen.

Der Name Schwarze Teufelskralle klingt schon etwas gruselig. Tatsächlich ist diese interessant aussehende Pflanze aber gar nicht gefährlich und hat sogar einen spannenden Trick auf Lager, um ihre dicht beieinanderstehenden Einzelblüten nicht selbst zu bestäuben.

Die Schwarze Teufelskralle kommt auf ganz harmlose Weise zu ihrem mystischen Namen, nämlich durch die krallenartige Form der Einzelblüten. Seit dem Mittelalter ist sie außerdem unter dem Namen Schwarze Rapunzel bekannt, was darauf hindeutet, dass die Menschen schon in früheren Zeiten die Wurzeln und Blätter als Gemüse nutzten. Rapunzel leitet sich nämlich aus dem lateinischen ab und bedeutet „kleine Rübe“. Vielleicht hast du auch schon von der Teufelskralle als Heilpflanze gehört, die zum Beispiel bei Gelenkschmerzen Linderung verschaffen soll? Doch Vorsicht: Hierbei handelt es sich nicht um unsere Verantwortungsart (Phyteuma nigrum), sondern um die Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens). Außer dem Namen haben die beiden Pflanzen keine Gemeinsamkeiten, siestammen außerdem aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien und sind nicht miteinander verwandt. Verwechseln kannst du sie auch nicht, sie sehen nämlich ganz unterschiedlich aus und leben in unterschiedlichen Lebensräumen und Teilen der Erde.

Schwarze Teufelskralle
Verbreitungskarte
Schwarze Teufelskralle
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besonders hohe Verantwortlichkeit

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blüht im Früsommer

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wird von Insekten bestäubt

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kommt im Wald und auf frischen Wiesen vor

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Samen werden vom Wind ausgebreitet

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Nun aber zurück zu den interessanten Blüten unserer Teufelskralle: Wie du vielleicht schon gesehen hast, ist das was wie eine Blüte aussieht in Wahrheit eine Ansammlung vieler kleiner Einzelblüten. Das nennt man Blütenkopf. Solche zusammengesetzten Blütenköpfe kennst du vielleicht aus der Familie der Korbblütler, zu der auch der Löwenzahn gehört. Viele Einzelblüten täuschen hier genauso wie bei der Schwarzen Teufelskralle zusammen eine große Blüte vor und erhöhen so die Aufmerksamkeit bei den bestäubenden Insekten.

Allerdings: wenn viele Blüten in einem Blütenstand zusammenstehen, werden die Pollen auch innerhalb dieses Blütenstandes übertragen. So findet eine Selbstbestäubung statt. Für viele Pflanzen ist aber eine Kreuzbestäubung wichtig. Dabei wird der Pollen einer Pflanze auf den Blütenstand einer anderen Pflanze übertragen und es kommt zum genetischen Austausch und damit zum Erhalt genetischer Vielfalt innerhalb eines Bestandes.

Bei der Teufelskralle machen der Blütenbau und der zeitliche Blühverlauf einen genetischen Austausch wahrscheinlicher. Wie die meisten Samenpflanzen hat auch die Teufelskralle männliche und weibliche Blütenorgane in einer Blüte. Die männlichen Blütenorgane, also die Staubbeutel, die den Pollen enthalten, öffnen sich zuerst und entleeren den Pollen. Der bleibt an der Griffelbürste hängen. Von dort können ihn Insekten sehr leicht absammeln oder versehentlich mitnehmen. Nachdem das geschehen ist, entfalten sich auch die weiblichen Blütenorgane, also die Fruchtblätter, die aus dem Fruchtknoten, dem Griffel und der Narbe bestehen. Erst wenn sich die Narbenäste entfaltet haben, können sie Pollen aufnehmen. Da der Pollen der eigenen Blüte schon von Insekten wegtransportiert wurde, wird die Blüte mit Fremdpollen bestäubt. So verhindert die Pflanze, dass sie sich selbst bestäubt. Die krallenartige Blütenform entsteht übrigens durch die zu einer Röhre verwachsenen Kronblätter.

Bei deinem nächsten Waldspaziergang im Frühsommer kannst du die Augen offenhalten, ob du die Schwarze Teufelskralle siehst. Und vielleicht erkennst du dann auch, welche Blütenteile sich schon geöffnet haben.

Quellenangaben

Bild oben: Die Schwarze Teufelskralle trägt ihren Namen aufgrund der krallenförmigen Einzelblüten (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Bild 1: Die Teufelskralle ist unter anderem in frischen Laubmischwäldern auch zusammen mit dem Bärlauch (Allium ursinum) zu finden (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Bild 2: Die krallenartige Form der Einzelblüten ist auf die miteinander verwachsenen Kronblätter zurückzuführen (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, A. Schönhofer).
Bild 3: Die Samen der Teufelskralle werden im Projekt WIPs-De gesammelt und in Saatgutbanken gelagert (Botanischer Garten Osnabrück, S. Oevermann).
Bild 4: Wildbienen sammeln Pollen an den Blüten der Teufelskralle (Botanischer Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, F. Hahn).
Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.) - Floraweb: Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands. URL: http://www.floraweb.de/. Zugriff Juni 2020.
Düll R. & Kutzelnigg H. (2005): Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands: ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten. Quelle & Meyer.
Germann, P. (2006): Teufelskralle. Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift, 1(04), 49-49.
Kadereit J. W., Körner C., Kost B. & Sonnewald U. (2014): Strasburger – Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften. 37. Auflage. Springer-Verlag. Berlin, Heidelberg.
Spohn M., Golte-Bechtle M. & Spohn, R. (2015): Was blüht denn da? Kosmos-Naturführer. Kosmos Stuttgart.
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